Betonstein-Formenbauer wächst im Vogtland und in den USA

Richtfest in Lengenfeld: Zehn Millionen Euro steckt der Weltmarktführer in vier neue Fertigungshallen, fünf Millionen Dollar in die Produktion für den nordamerikanischen Markt.

Wie rasant Betonstein-Formenbauer Kobra am Stammsitz in Lengenfeld wächst, illustriert ein bei Instagram veröffentlichter Zeitraffer-Film. In etwas mehr als einer Minute komprimiert die beeindruckende Langzeitaufnahme den im April begonnenen Bau der vier neuen Fertigungshallen, für die am Freitag Richtfest war. „Wir liegen im Zeitplan, Mitte November ist auch der Verbindungsbau zum Altbau fertig, großes Ziel ist die Aufnahme der Produktion im Januar“, sagte Holger Stichel. Der geschäftsführende Kobra-Gesellschafter unterstrich bei der von Vertretern von Wirtschaft und Politik besuchten Veranstaltung noch einmal die Bedeutung dieser mit zehn Millionen Euro größten Einzelinvestition seit der Unternehmensgründung 1991: Mit der Erweiterung verfügt der am Altstandort bei einem jährlich fünf bis zehn Prozent zulegenden Produktionsvolumen an seine Kapazitätsgrenzen stoßende Weltmarktführer über elf Fertigungshallen – und ist damit nicht mehr im Wachstum blockiert. Platz bietet das neue Expansionsgebiet noch für weitere sieben Hallen. Diese strategische Investition am Stammsitz im Gewerbegebiet „Grüner Höhe“ wertet Lengenfelds Bürgermeister Volker Bachmann (Pro Lengenfeld) als klares Bekenntnis des größten Steuerzahlers zum Standort. „Das ist eine gigantische Geschichte für Lengenfeld und den Gewerbestandort, der damit bis auf ein bereits optioniertes Grundstück voll belegt ist.“ Der Ortschef dankte auch dem Stadtrat, der mit seinen Entscheidungen die nicht ganz einfache Expansion befördert hatte. So war etwa das Kappen einer Straße notwendig, um die Verbindung zwischen Alt- und Neubaustandort zu ermöglichen. Um anderen Anliegern die Zufahrt zu ihren Firmen zu gewährleisten, hatte Kobra andernorts eine neue Straße gebaut. Das am Stammsitz 428 Mitarbeiter zählende, für weltweit 4000 Hersteller fertigende Unternehmen informierte beim Richtfest auch über positive Entwicklungen bei seiner US-amerikanischen Tochter. In den Standort in Hudson im Bundesstaat Wisconsin steckt Kobra fünf Millionen Dollar für den Bau von zwei neuen Fertigungshallen. Mit dem quasi parallel zum Richtfest erfolgten ersten Spatenstich in Übersee macht Lengenfeld den Weg frei für den Bau von Werkzeug-Komponenten. „Bisher war Hudson Standort für die Ersatzteilproduktion und den Service. Mit der Fertigung von Baugruppen dort sparen wir beim Transport und verkürzen Lieferzeiten“, sagte der Kobra-Chef. Künftig werden die Kobra-Werkzeuge für den nordamerikanischen Markt also in Hudson endmontiert. „Die Kernproduktion bleibt aber weiter in Lengenfeld“, betonte Holger Stichel, der noch eine gute, die Attraktivität der Kobra als Arbeitgeber unterstreichende Nachricht hatte: „Wir konnten alle acht Lehrstellen besetzen und auch wieder BA-Studenten gewinnen. Damit setzen wir die Ausbildung unserer Fachkräfte in Eigenregie fort.“
Zum Originalbeitrag