KOBRA Lengenfeld wächst gleich um vier Fertigungshallen
Der Weltmarktführer im Betonstein-Formenbau investiert acht Millionen Euro in seine strategisch angelegte Expansion. Bereits im Januar soll Produktionsstart sein.
LENGENFELD —Wer in diesen Tagen am Plohner Kreisel unterwegs ist, wird Augenzeuge einer der größten Firmenerweiterungen weit und breit: Betonstein-Formenbauer Kobra Lengenfeld schafft am Firmensitz im Industriegebiet „Grüner Höhe“ gerade Platz „für die nächsten Formenbauer- Generationen“, wie es Kobra-Chef Holger Stichel ausdrückt. „Mit dieser Erweiterung verwirklichen wir einen lange gehegten Traum. Jetzt sind wir in unserem Wachstum endlich nicht mehr blockiert. Diese Investition ist auch eine Message an unsere Kunden“, sagt der geschäftsführende Gesellschafter mit Blick auf die in Regie von Goldbeckbau wie am Schnürchen laufenden Arbeiten.
Acht Millionen Euro – die größte Einzelinvestition in der bald drei Jahrzehnte langen Erfolgsgeschichte des Weltmarktführers – steckt das 400 Mitarbeiter starke Unternehmen in den Bau vier neuer Fertigungshallen und dazugehöriger Verbindungsgebäude. „Wir liegen gut im Plan, Anfang Januar wollen wir mit der Produktion beginnen“, erzählt Holger Stichel. Begonnen hatte die Erweiterung zum Plohner Kreisel hin im Februar mit der Verdichtung des eher lockeren Baugrundes. Dazu hatte HTR Reichenbach Schottertragsäulen eingebaut. Derzeit laufen bereits Fundamentarbeiten.
Mit der Erweiterung verdoppelt Kobra seine Grundstückssubstanz, baut erstmals mehr als eine Halle am Stück und verfügt zum Jahreswechsel über elf Fertigungshallen. „Damit verschaffen wir jeder Abteilung Luft. Bisher waren wir gezwungen, im Altstandort intensiv zu wachsen. Die Grenze des Machbaren ist dabei erreicht worden. Jetzt können wir das Ganze auch im Hinblick auf Transport- und Lieferkreisläufe entzerren und zudem weiter solide wachsen“, spricht der Firmenchef von einer strategischen Investition: Das Expansionsgebiet bietet Raum für weitere sieben Hallen. Viel Platz also für weitere Erfolgsgeschichten des 1991 von Rudolf Braungardt gegründeten Unternehmens. Und die sind realistisch: Die Lengenfelder legen seit Jahren im Produktionsvolumen konstant fünf bis zehn Prozent zu und erwirtschafteten zuletzt einen Rekordumsatz von 55 Millionen Euro. Dahinter verbergen sich etwa 6500 Aufträge pro Jahr. Lengenfeld fertigt Werkzeuge für weltweit etwa 4000 Hersteller – weltweit als einziges Unternehmen in der in Lengenfeld ausgetüftelten Modularform. Auch der jetzt um eine Kunden-App erweiterte Service der Vogtländer setzt Maßstäbe. Und nicht zuletzt haben viele der Kobra-Fachkräfte die firmeneigene Lehrwerkstatt durchlaufen. Um überhaupt am Standort expandieren zu können, waren einige Hürden zu nehmen. So war das Kappen der zwischen Altstandort und neuem Werksgelände verlaufenden Plohnbachstraße notwendig. Um weiteren Anliegern des Standorts die Zufahrt zu ihren Firmensitzen dennoch zu ermöglichen, baute Kobra eine neue Zufahrtsstraße – die nach dem Firmengründer benannt wurde. Holger Stichel: „Bei all unseren Vorhaben, das muss man auch mal sagen, hat uns die Stadt Lengenfeld immer top unterstützt.“
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